Dabei stütze ich mich auf den Immobilienindex von Immobilienscout24 (IMX). Zu beachten ist, dass der IMX auf der Basis von Angebotspreisen und nicht von tatsächlich erzielten Kaufpreisen erstellt wird. Ich arbeite gerne damit, weil er einen schnellen Überblick über mittel- und langfristige Preistrends liefert.

Wohnungen 10 Jahre bundesweit

In der langfristigen Betrachtung sind demnach die durchschnittlichen Preise in Deutschland  für neu gebaute Eigentumswohnungen von März 2007 bis Oktober 2017 von 100 auf 176,4 Prozentpunkte, und somit um 76,4 Prozent, die Preise für Bestandswohnungen von 100 auf 178,6 Prozentpunkte, mithin um 78,6 Prozent gestiegen.

Die Mietpreise hingegen sind deutlich moderater, von 100 auf 134,5 Prozentpunkte, also um 34,5 Prozent gestiegen. Die Mietpreise konnten bei den stark steigenden Kaufpreisen nicht mithalten. Das Preiswachstum liegt bei weniger als der Hälfte der Kaufpreise. Für Investoren bedeutet dies einen deutlichen Rückgang der Mietrendite.

Häuser 10 Jahre bundesweit

Im selben Zeitraum sind die Preise für Wohnhäuser im Bestand im Durchschnitt um 36,2 Prozent gestiegen.

Wohnungen 12 Monate bundesweit

Für den aktuellsten derzeit vorliegenden 12-monatigen Untersuchungszeitraum von Oktober 2016 bis Oktober 2017 zeigt der Index bei Bestandswohnungen wieder einen deutlichen Preisanstieg von über 12 Prozent (von 158,8 auf 178,6).

Der Preisanstieg im selben Zeitraum bei  Neubauwohnungen ist verhaltener. Er liegt bei 8 Prozent (von 163 auf 176,4). In diesem kurzen Zeitraum stiegen die Mieten durchschnittlich um 3,9 Prozent.

Wohnungen München

Ein Blick auf die bayerische Landeshauptstadt München zeigt uns ein Beispiel für eine lockere Preisverdoppelung.  Dort haben sich die Kaufpreise von Bestandswohnungen innerhalb der letzten 10 Jahre weit mehr als verdoppelt. Man zahlt das zweieinhalbfache dessen was man 2007 auf den Tisch legen musste. Innerhalb des letzten Jahres sind hier die Preise um über 14 Prozent, bei neu gebauten Wohnungen um neun Prozent gestiegen.

Auch die Mieten sind in München im Jahresvergleich um satte 8,7 Prozent gestiegen.

Wohnungen Berlin

In der Bundeshauptstadt sind die Preise für Bestandswohnungen sowohl lang- als auch kurzfristig noch stärker gestiegen. Allerdings kommen diese von einem deutlich niedrigeren absoluten Preisniveau als München. 

Nach Jan Hebecker von Immobilienscout24.de kann es noch Jahre dauern bis der Nachfrageüberhang aufgelöst wird, da aufgrund der Auslastung in der Bauwirtschaft viele Vorhaben nicht umgesetzt werden könnten.

Dem Ausblick Hebeckers kann man folgen, wenn man möchte. Ein Nachfrageüberhang kann jedoch abrupt gestoppt werden, wenn die Zinsen steigen. Aktuell liegt die deutsche Inflationsrate bei 1,8 Prozent.

Crasht der Aktienmarkt, sind liquide Anlagen gefragt. Immobilien gehören nicht dazu.

Zu Beginn der Krise im Jahr 2008 interessierte sich niemand für Aktien und Immobilien. Heute, zehn Jahre später ist es umgekehrt. Die Preise für Aktien und Immobilien sind gewaltig gestiegen. Edelmetalle hingegen dümpeln langweilig vor sich hin.

Vielleicht kommt mein Hinweis verfrüht; dennoch bevorzuge ich den regelmäßigen Kauf physischer Edelmetalle und Linker (inflationsindexierter Anleihen).

Risikohinweis
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken, bietet keine Anlageberatung und empfiehlt nicht den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse.

Hinweis
Dirk Müller sowie die Finanzethos GmbH haben sich verpflichtet den Kodex des Deutschen Presserates für Finanz- und Wirtschaftsjournalisten einzuhalten. Der Verhaltenskodex untersagt die Ausnutzung von Insiderinformationen und regelt den Umgang mit möglichen Interessenkonflikten. Die Einhaltung des Verhaltenskodex wird jährlich überprüft. Dies gilt auch für die für Dirk Müller oder für die Finanzethos GmbH tätigen freien Journalisten.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"